Wird der Wirkstoff in geringen Mengen in einen Muskel gespritzt, wirkt es gezielt auf die Nervenimpulse und führt so zu einer vorübergehenden Entspannung der Muskeltätigkeit. Injektionen in die Kopf-Druckpunkte und die Nackenmuskulatur können so zur Linderung der Kopfschmerzen oder zur vollständigen Schmerzfreiheit führen.
Diese B-Handlung gegen Migräne eignet sich für Patienten, bei denen herkömmliche Therapiemethoden, Medikamente oder Entspannungsübungen keine oder eine nur unzureichende Wirkung zeigten.
Allergische Reaktionen sind nicht bekannt. In einzelnen Fällen bleibt die gewünschte Wirkung allerdings aus oder schwächt im Laufe der Behandlungen ab. Gründe sind das Vorhandensein oder die Bildung von Antikörpern gegen den Wirkstoff. Sonstige Risiken und Nebenwirkungen sind bei der Anwendung durch einen erfahrenen Arzt nahezu auszuschließen.
Die Kosten der B-Handlung werden nicht von den Krankenkassen getragen. Da die Wirkung nur vorübergehend ist, sind bei erfolgreicher Applikation mit dem gewünschten Ergebnis in der Regel Nachbehandlungen erforderlich.
Hintergrundinformationen zur B-Handlung gegen Migräne
Die Wirkung von Botulinumtoxin A bei Schmerzerkrankungen wie chronischen Kopfschmerzen und Migräne wird derzeit noch kontrovers diskutiert. Die Herstellerfirma von Botox® und Vistabel®, Allergan Inc., erhielt die Erlaubnis der FDA für weitere Untersuchungen, die Ende 2005 starteten, nachdem vorangegangene Studien zu durchaus erfolgsversprechenden Resultaten führten. Ziel war es, die Sicherheit und Effizienz einer B-Handlung bei Migräne und chronischen Kopfschmerzen zu ermitteln, um den Wirkstoff zukünftig als prophylaktische Behandlungsmethode einsetzen zu können.
Ein Grund für die allgemeine Unsicherheit mag sein, dass bisher weder geklärt ist, welche Funktionsmechanismen zu den Kopfschmerzen führen, noch wie der Körper im Detail auf diese krankhaften Veränderungen reagiert. Verschiedene Studien führten zu unterschiedlichen Ergebnissen bezüglich der Ursachen für chronische Kopfschmerzen. Des Weiteren wird bei der Publizierung von Studien nicht immer eindeutig zwischen Spannungskopfschmerzen, Migräne und medikamenteninduzierten Kopfschmerzen unterschieden, so dass sich unter Umständen nicht genau sagen lässt, auf welche Gruppe die jeweiligen Ergebnisse abzielen.
Kopfschmerzen & verschiedene Arten der Migräne
Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen. Erstere sind anlagebedingt, d. h. vererbbar und hierbei ist der Schmerz selbst die Erkrankung. Die klassischen Vertreter dieser Gruppe sind Spannungskopfschmerzen und Migräne. Sekundäre (symptomatische) Kopfschmerzen sind hingegen Anzeichen für andere Erkrankungen, wie bspw. eine Hirnhautentzündung oder einer Stirn- und Nasennebenhöhlenvereiterung.
Wir möchten uns an dieser Stelle auf die Migräne konzentrieren, auch wenn die meisten der hier aufgeführten Informationen ebenfalls auf chronische Spannungskopfschmerzen anwendbar sind.
Ein eindeutiger Nachweis über die positive Wirkungsweise der B-Handlung bei Migräne konnte bisher nicht erbracht werden. Ergebnisse aus umfangreichen, randomisierten (Auswahl der Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip) und placebokontrollierten Studien führten in der Regel zu negativen Ergebnissen, weil sich der Zustand der Patienten nach der Injektion nicht signifikant von jenen unterscheid, die mit einem Placebo behandelt wurden. Diese Studien konnten den Einsatz von Botulinumtoxin zur Behandlung von Migräne nicht rechtfertigten.
Aus jüngster Zeit liegen jedoch Gegenstudien mit durchaus positiven Resultaten vor, die nachweislich ergaben, dass Migränepatienten von der Wirkung des Toxins profitieren. Lediglich Untersuchungen an Patienten, die gleichzeitig prophylaktisch mit anderen Medikamenten behandelt wurden, ergaben keine Besserung der Kopfschmerzen.
Dem amerikanischen Neurologen Stephen D. Silberstein gelang es, einen bedeutsamen Rückgang der Migräneattacken, die Abnahme der durchschnittlichen Schmerzintensität sowie den Rückgang der Begleiterscheinungen wie Erbrechen nachzuweisen. Die behandelten Patienten mussten außerdem weniger häufig auf Schmerzmittel zurückgreifen. Schwerwiegende Nebenwirkungen konnten keine beobachtet werden und die Wirkungsamkeit hielt teilweise bis zu drei Monate vor.
Insbesondere der Behandlung von Patienten mit täglichen Migräneattacken, die häufig in Kombination mit Spannungskopfschmerzen einhergehen, wird eine große Bedeutung beigemessen. Grundvoraussetzung ist, dass die Schmerzen ganz oder teilweise auf Muskelverspannungen zurückgeführt werden können.
Andere Trigger (Auslöser der Schmerzzustände) wie Stress, Schlafmangel, unregelmäßige Nahrungsaufnahme, Wetterfühligkeit, Menstruation, Reizüberflutung und starke Emotionen lassen sich mit dieser B-Handlung nicht behandeln. Es ist also in jedem Fall ratsam, vor der Behandlung eine genaue Diagnostik vornehmen zu lassen, um nicht fälschlicherweise einen ungeeigneten Behandlungsweg zu wählen.
Trotz der genannten positiven Resultate stehen Wissenschaftler und Experten der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft dem Einsatz des Wirkstoffs bei Migräne nach wie vor skeptisch gegenüber und erfahrene Schmerzspezialisten hierzulande geben zu bedenken, dass die Anwendung ausschließlich durch erfahrene Ärzte durchgeführt werden sollte.
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